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Lichterzeichen für Demokratie und Menschenrechte am 26.02. auf dem Marktplatz
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wir sind heute zusammengekommen, vereint in unserem Streben unsere Gesellschaft, die auf den Grundwerten der Menschenwürde, Freiheit und Demokratie aufgebaut ist, zu schützen.
Wir danken allen Organisationen unserer Gemeinde für den gemeinsamen Aufruf und die Unterstützung für diese Kundgebung. Wir haben diesen Aufruf im Vorfeld ebenfalls sehr gerne mitgetragen, und es ist uns als Bürgermeister sehr wichtig hier Stellung zu beziehen.
Wir tun dies, weil wir wirklich sehr besorgt sind über die Entwicklung in unserem Land. Ein Erstarken rechtsextremer Ideologien ist eine Gefahr für unsere freie und offene Gesellschaft, sie ist ein Anschlag auf unsere humanitären und christlichen Werte. Wir müssen gerade mit ansehen wie die Rechtsextremisten unsere demokratischen Strukturen nutzen um die Demokratie auszuhöhlen.
Wer Mitglied in rechtsradikalen Parteien ist oder sie unterstützt, macht sich hier mitverantwortlich. Das ist unsere ganz persönliche feste Überzeugung.
Und genauso wie wir Antisemitismus und radikalen Islamismus entschieden kritisieren, erlauben wir uns an dieser Stelle auch rechtspopulistische Positionen zu kritisieren. Sie sind letztendlich nichts Anderes als Wasser auf die Mühlen der Rechtsradikalen.
Die Worte „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ sind nicht nur ein Satz, sondern der Leitfaden, der unser Zusammenleben in dieser Gemeinschaft prägt.
Leider sehen wir uns heute mit Ideologien konfrontiert, die an dunkle Kapitel unserer Geschichte erinnern. Und das nicht erst, wenn von millionenfacher Remigration gesprochen wird.
Aber es sind offensichtlich diese schrecklichen Gedankenspiele der Rechtsextremen, die jetzt endlich die schweigende Mehrheit wachrütteln und sie zu Hunderttausenden auf die Straße bringt um gegen diese menschenverachtende Politik zu demonstrieren.
Wenn sich rassistisches, ausländerfeindliches, homophobes und frauenfeindliches Gedankengut ausbreitet, ist es unsere Pflicht, Flagge zu zeigen – nicht nur bei politischen Veranstaltungen, sondern überall, in unseren Vereinen, am Arbeitsplatz, in unseren Freundeskreisen und Familien.
Natürlich dürfen wir dabei die aktuellen Herausforderungen und Sorgen der Menschen nicht ignorieren. Die steigenden Flüchtlingszahlen bringen Probleme mit sich, die wir nicht übersehen können. Gemeinsam müssen wir unsere Integrationsbemühungen verstärken und nicht zulassen, dass dieses Thema für politische Spielchen missbraucht wird. Unsere Gesellschaft ist vielfältig und Menschen aus unterschiedlichen Ländern und kulturellen Hintergründen bereichern unser Land.
Es ist gut, das jetzt zu Beginn des Superwahljahres 2024 so viele Menschen Flagge gegen Rechtsextremismus zeigen.
In diesem Superwahljahr, in dem ein verstärkter Rechtsruck in Deutschland droht, ist aus unserer persönlichen Sicht Handeln erforderlich. Unsere Stimme und unser aktives Eintreten für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie können einen Unterschied machen, besonders im Osten und bei der Europawahl.
Ja, wir haben gerade nicht die einfachsten Rahmenbedingungen. Die Politik und auch die Verwaltungen machen Fehler.
Aber: Die Verärgerung über Politik und Regierungen im Bund oder in den Ländern kann kein Argument dafür sein, eine in weiten Teilen rechtsradikale Partei zu wählen. Auch wer mit den Rechtsextremisten marschiert, muss sich fragen lassen, welche Werte er wirklich vertritt.
Lassen Sie uns gemeinsam für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft einstehen - HEUTE und IN ZUKUNFT.
Franz Heilmeier, 1. Bürgermeister
Josef Eschlwech, 2. Bürgermeister
Ozan Iyibas, 3. Bürgermeister